Trinken und Denken

Trinken und geistige Leistungsfähigkeit

Der Zusam­men­hang von Trin­ken und geis­ti­ger Leis­tungs­fä­hig­keit ist eigent­lich ganz ein­fach: Um vol­le Leis­tung brin­gen zu kön­nen, benö­tigt das Gehirn reich­lich Treib­stoff – vor allem Sau­er­stoff und Glu­ko­se. Bei­des wird über das Blut trans­por­tiert. Ins­ge­samt erhält unser Denk­or­gan 15 Pro­zent des gesam­ten Blu­tes, das aus dem Her­zen strömt, obwohl es nur 2 Pro­zent des Kör­per­ge­wichts aus­macht.

Eine gute Durch­blu­tung des Gehirns gewähr­leis­tet somit des­sen Ver­sor­gung mit Ener­gie.
Wäh­rend die Blut­ver­sor­gung ande­rer Orga­ne bedarfs­ab­hän­gig erfolgt, bekommt das Gehirn kon­stant sei­nen fes­ten Blut­an­teil. Denn Ner­ven­zel­len kön­nen kei­ne Ener­gie spei­chern. Das Gehirn benö­tigt daher stän­dig fri­sches Blut mit Sau­er­stoff und Glu­ko­se.

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Erwach­se­ne wie Kin­der ken­nen das viel­leicht aus dem All­tag: Wenn man lan­ge Zeit mit vie­len Men­schen in einem geschlos­se­nen Raum sitzt – zum Bei­spiel eine Schul­klas­se in einem Klas­sen­raum – dann wird die Luft irgend­wann sti­ckig und alle wer­den müde. Es fehlt an Sau­er­stoff. Gäh­nen ist übri­gens ein Zei­chen dafür, dass dem Gehirn Sau­er­stoff fehlt. Dann hilft es, ein­mal kräf­tig zu lüf­ten und fri­sche, sau­er­stoff­rei­che Luft her­ein­zu­las­sen – und alle wer­den wie­der mun­ter.

Ver­schie­de­ne Stu­di­en zei­gen, dass schon ein Flüs­sig­keits­man­gel von ein bis zwei Pro­zent des Kör­per­ge­wichts die geis­ti­ge Leis­tungs­fä­hig­keit beein­träch­tigt. Zwei Stu­di­en der Uni­ver­si­tät von Con­nec­ti­cut (USA) zeig­ten, dass sich bereits ein Flüs­sig­keits­man­gel von 1,5 Pro­zent nega­tiv auf die Kon­zen­tra­ti­on, die Lern­fä­hig­keit und das Erin­ne­rungs­ver­mö­gen der Pro­ban­din­nen und Pro­ban­den aus­wirk­te. (Arm­strong et al. 2011: 1535 f.)

Auch nega­ti­ve Gefüh­le wie Angst, Anspan­nung und Müdig­keit wur­den durch die leich­te
Dehy­dra­ti­on geför­dert. (Arm­strong et al. 2012: 382 f.)
Eine Unter­su­chung von Psy­cho­lo­gin­nen und Psy­cho­lo­gen der Uni­ver­si­tät Erlan­gen in Zusam­men­ar­beit mit dem Insti­tut für Sport­er­näh­rung e. V. Bad Nau­heim ergab dar­über hin­aus, dass sich ein Flüs­sig­keits­man­gel nicht nur nega­tiv auf die Spei­cher­ka­pa­zi­tät des Kurz­zeit­ge­dächt­nis­ses aus­wirkt. Die dehy­drier­ten Per­so­nen agier­ten lang­sa­mer, waren weni­ger fle­xi­bel, ver­lo­ren leich­ter die Über­sicht und hat­ten grö­ße­re Schwie­rig­kei­ten, kom­ple­xe Zusam­men­hän­ge zu ver­ste­hen. (Schmitz et al. 2003)

Beson­ders bemer­kens­wert an die­sen Ergeb­nis­sen: Die geis­ti­ge Leis­tungs­fä­hig­keit war am Fol­ge­tag noch stär­ker ein­ge­schränkt als direkt nach dem Flüs­sig­keits­ver­lust.
Um die vol­le Leis­tungs­fä­hig­keit zu erhal­ten, reicht es dem­nach nicht aus, den Flüs­sig­keits­ver­lust im Nach­hin­ein aus­zu­glei­chen. Es ist emp­feh­lens­wert, über den Tag ver­teilt aus­rei­chend zu trin­ken und Durst erst gar nicht ent­ste­hen zu las­sen.

Auch die Stu­die der Päd­ago­gi­schen Hoch­schu­le Schwä­bisch Gmünd und der Infor­ma­ti­ons­zen­tra­le Deut­sches Mine­ral­was­ser, in der 2012 mit Schü­le­rin­nen und Schü­lern an wei­ter­füh­ren­den Schu­len der Zusam­men­hang von aus­rei­chen­der Flüs­sig­keits­ver­sor­gung und geis­ti­gem sowie kör­per­li­chem Wohl­be­fin­den unter­sucht wur­de, hat erge­ben:
Die Kon­zen­tra­ti­ons­leis­tung der unter­such­ten Schü­le­rin­nen und Schü­ler war umso höher, je mehr sie wäh­rend der Schul­zeit getrun­ken hat­ten und je kür­zer das letz­te Trin­ken her war.

Anzeichen für eine verringerte geistige Leistungsfähigkeit

  • Müdig­keit
  • Auf­merk­sam­keits­de­fi­zi­te
  • Merk- und Kon­zen­tra­ti­ons­stö­run­gen
  • Stö­run­gen des Abs­trak­ti­ons- und Kom­bi­na­ti­ons­ver­mö­gens
  • ver­lang­sam­te Reak­ti­ons­fä­hig­keit
Bubble 3
Bubble 4
Bubble 1
Bubble 5
Herz
Bubble 2
Dreieck 1
Kreuz
Stift

TiU funktioniert!

Stu­di­en­ergeb­nis: Schü­ler, die im Unter­richt trin­ken dür­fen, schnei­den in Leis­tungs­tests bes­ser ab. Hier geht’s zur Stu­die.

TiU-Material:

Leh­re­rin­nen und Leh­rer der Grund­schu­le und Sekun­dar­stu­fe I haben die Gele­gen­heit die kos­ten­frei­en Ser­vice-Ange­bot der Initia­ti­ve „Trin­ken im Unter­richt“ zu nut­zen.