Wasser ist die Grundlage des Lebens. Ohne Nahrung kann der Mensch länger als einen Monat überleben. Ohne Wasser jedoch nur etwa drei bis vier Tage.
Im menschlichen Körper spielt Wasser eine zentrale Rolle. Zu 50 bis 70 Prozent besteht der Mensch aus Wasser. Der genaue Wasseranteil des Körpers ist abhängig von Alter, Geschlecht, Fett- und Muskelmasse. In allen Organen, Zellen und Körperflüssigkeiten ist Wasser das bestimmende Element. Blut besteht etwa zur Hälfte aus Blutplasma, das sich vor allem aus Wasser und verschiedenen Eiweißen zusammensetzt. Die andere Hälfte des Blutes sind Zellen, sogenannte Blutkörperchen. Das Blut versorgt alle Organe, Muskeln und andere Körperzellen mit Nährstoffen und Sauerstoff – allen voran das Gehirn.
Das Gehirn – ein beeindruckendes Organ
Obwohl es nur zwei Prozent unseres Körpergewichts ausmacht, erhält das Gehirn allein 15 Prozent des Blutes, das aus dem Herzen strömt. Rund 780 Milliliter Blut durchfließen das Gehirn pro Minute, um die Versorgung zu sichern.
Nur ein ausgeglichener Wasserhaushalt erlaubt das optimale Funktionieren der unterschiedlichen Organe und das komplexe und reibungslose Zusammenspiel der einzelnen Gewebe. Wasser unterstützt den Kreislauf, indem es zu einer normalen Fließeigenschaft des Blutes und damit einer guten Durchblutung des Körpers und des Gehirns beiträgt. Schon ein geringes Absinken des Wasseranteils im menschlichen Organismus verhindert den fehlerfreien Ablauf einzelner Funktionen und hat eine negative Wirkung auf die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.
Menschen verfügen über verschiedene körpereigene Warnsysteme. Eines davon ist Durst. Doch Durst ist ein Signal, das eine bereits bestehende Dehydrierung anzeigt. (Köhnke 2011) Optimal ist es, wenn Durst gar nicht erst auftritt. Daher ist es empfehlenswert, ein Trinkverhalten zu trainieren und in den Alltag zu integrieren, das auf ausreichendem und regelmäßigem Trinken basiert.
Bei Kleinkindern ist das Durstgefühl noch nicht vollständig ausgeprägt. Bei größeren Kindern wird es hingegen oft von anderen Reizen überlagert. Kinder benötigen daher Unterstützung, um ein ausgewogenes Trinkverhalten zu entwickeln. Sie sind anfälliger für eine Austrocknung (Dehydration).
Der menschliche Körper kann Wasser kaum speichern. Tritt ein Flüssigkeitsverlust ein, können nur sehr begrenzt und nur kurzfristig Wasserreserven mobilisiert werden, die vor allem aus den unteren Hautschichten abgezogen werden. Wassermangel macht sich daher schnell an der Haut bemerkbar.
Bereits ein geringer Flüssigkeitsverlust hat negative Folgen für Körper und Geist. Durch den Wassermangel dickt das Blut ein, seine Fließfähigkeit verschlechtert sich. Organe, Muskeln und Gewebe können so nicht mehr optimal mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. Die wasserreichsten Organe wie Gehirn, Nieren, Herz und Lunge sowie die Muskulatur reagieren besonders empfindlich auf einen Wasserverlust. Allein durch das Gehirn fließen bei einem Erwachsenen innerhalb von 24 Stunden mehr als 1.000 Liter Blut, bei den Nieren sind es sogar 1.700 Liter. (Schaal et al. 2016: 151; 207)
Der Stoffwechsel verlangsamt sich bei Wassermangel, dadurch werden auch die Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten über die Nieren sowie das Herzschlagvolumen und der Blutdruck reduziert. Der Sauerstoff — und Nährstofftransport in die Zellen ist vermindert. Werden die Hirnzellen mit weniger Energie versorgt, verringert sich die geistige Leistungsfähigkeit deutlich. (Heseker et al. 2006: 353 ff .)
• Sport und andere körperliche Aktivitäten
• geistige und körperliche Arbeit
• Hitze
• trockene Heizungsluft
• Krankheit (z. B. Durchfall, Erbrechen, Fieber)
Bei Kindern ist das Verhältnis von Wasserumsatz und Wassergehalt im Körper ungünstiger als bei Erwachsenen. Der auf das Körpergewicht bezogene tägliche Wasserumsatz (Wasserabgabe und ‑aufnahme) ist bei Kindern niedriger und macht somit den Ausgleich der Wasserbilanz empfindlicher für Störungen. Dies in Verbindung mit dem hohen Wassergehalt des Körpers macht Kinder anfälliger für eine Austrocknung.
Kinder können sich nicht so effektiv an Klimaextreme gewöhnen wie Erwachsene, da ihre Körperoberfläche im Verhältnis zur Körpergröße größer ist. Dies führt an heißen Tagen zu einer größeren Hitzeaufnahme aus der Umgebung und an kalten Tagen zu einer größeren Wärmeabgabe. Hinzu kommt, dass Kinder unter körperlicher Belastung eine vergleichsweise stärkere Wärmeproduktion haben als Erwachsene. Ihre Möglichkeit zur Schweißbildung ist daher wesentlich geringer und ihre Körperkerntemperatur kann schneller ansteigen. (Elmadfa 2019: 15/ Schaal et al. 2016: 207 / Armstrong et al. 2011/ Armstrong et al. 2012/ Wittbrodt 2018/ Elmadfa 2004)
TiU-Material:
Lehrerinnen und Lehrer der Grundschule und Sekundarstufe I haben die Gelegenheit die kostenfreien Service-Angebot der Initiative „Trinken im Unterricht“ zu nutzen.